Blut in der Bibel

Welche Bedeutung hat das Blut in der Bibel? Wofür durfte es verwendet werden und warum war es kein Lebensmittel? Und was folgt daraus für die Frage nach der Bluttransfusion?

Blut ist Leben

Das Blutverbot findet sich mehrfach in der Bibel. Eine wichtige Begründung findet sich in 3. Mose 17:10-16

10 Was irgendeinen Mann vom Hause Israel betrifft oder einen ansässigen Fremdling, der als Fremdling in eurer Mitte weilt, welcher Blut von irgendeiner Art ißt, gegen die Seele, die das Blut ißt, werde ich bestimmt mein Angesicht richten, und ich werde sie tatsächlich von den Reihen ihres Volkes abschneiden. 11 Denn die Seele des Fleisches ist im Blut, und ich selbst habe es für euch auf den Altar gegeben, damit Sühne geleistet wird für eure Seelen, denn das Blut ist es, das Sühne leistet durch die Seele [darin]. 12 Darum habe ich zu den Söhnen Israels gesagt: „Keine Seele von euch soll Blut essen, und kein ansässiger Fremdling, der als Fremdling in eurer Mitte weilt, soll Blut essen.“

Die Seele des Fleisches ist im Blut. Das klingt zunächst einmal merkwürdig. Man muss hier wissen, dass das hebräische Wort für Seele (nephesch) auch mit Leben übersetzt werden kann.

„Die Seele ist im Blut“, das ist auch die praktische Beobachtung. Ein Mensch oder auch ein Tier, das zu viel Blut verliert, verliert auch sein Leben.

Der angemessene Verwendungszweck für Blut

Gott hat nun für das Blut eine besondere Verwendung vorgesehen und hat daher die Verwendung von Blut als Nahrungsmittel ausgeschlossen. Der Zweck ist: „damit Sühne geleistet wird für eure Seelen“ und zwar auf dem „Altar“. Am Altar wurde das Schuldopfer vollzogen. Wer Sünden begangen hatte, musste zum Priester gehen, dort wurde stellvertretend für den Sünder ein Tier geschlachtet, etwas von dem Blut wurde auf den Altar gegeben. Damit wurde deutlich gemacht: der Sünder verdient für seine Sünde den Tod. Aber das Tieropfer macht ihn frei.

Blut im neuen Testament

Im Neuen Testament wird dann deutlich, dass dies nur ein schwaches Abbild eines viel mächtigeren, realen Vorgangs war: (Hebr. 9:11-14)

11 Als jedoch Christus als Hoherpriester der guten Dinge kam, die sich eingestellt haben, durch das größere und vollkommenere Zelt, das nicht mit Händen gemacht, das heißt nicht von dieser Schöpfung ist, 12 begab er sich, nein, nicht mit dem Blut von Ziegenböcken und von jungen Stieren, sondern mit seinem eigenen Blut ein für allemal an die heilige Stätte und erlangte eine ewige Befreiung [für uns]. 13 Denn wenn das Blut von Ziegenböcken und von Stieren und die Asche einer jungen Kuh, auf diejenigen gesprengt, die verunreinigt worden sind, in dem Maße heiligt, daß das Fleisch rein wird, 14 wieviel mehr wird das Blut des Christus, der durch ewigen Geist sich selbst ohne Makel Gott dargebracht hat, unser Gewissen von toten Werken reinigen, damit wir [dem] lebendigen Gott heiligen Dienst darbringen können?

Blut ist deshalb kein normales Lebensmittel, weil Gott das Blut dafür bestimmt hat, Symbol für Jesus und seinen stellvertretenden Tod für uns zu sein. Bei der Einsetzung des Abendmahls sagte Jesus über den Wein:

1. Kor 11:25: Ebenso tat er auch in bezug auf den Becher nach dem Abendmahl, indem er sprach: „Dieser Becher bedeutet den neuen Bund kraft meines Blutes. Tut dies immer wieder, sooft ihr ihn trinkt, zur Erinnerung an mich.“

 

Was bedeutet das für die Bluttransfusion?

Blut ist in der Bibel deshalb kein normales Nahrungsmittel, weil es dafür da ist, Leben zu retten. Es gehört nicht in die Wurst, weil es da kein Leben rettet. Im Falle der Bluttransfusion ist das anders. In Notsituationen bei hohem Blutverlust kann ein Arzt damit tatsächlich Menschenleben retten. Damit wird Blut keineswegs als (verbotenes) Nahrungsmittel verwendet. Es ist vielmehr Rettungsmittel und wird für genau den Zweck eingesetzt, für den Gott es reserviert hat. Und deshalb ist es biblisch, genau das zu tun. Ähnlich wie das Tieropfer im Alten Testament ist auch eine lebensrettende Operation durch einen Arzt ein Hinweis auf den wahren Arzt, auf Jesus.

Deshalb ist es mehr als angemessen, Bluttransfusionen dann einzusetzen, wenn dies medizinisch notwendig ist. Es ist, im Gegensatz zur Lehre des Wachtturms, sogar geboten. Leben ist für Gott kostbar.

 

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