Es hat ja nicht jeder einen Weinberg… Salomos Vater – König David – war in seiner Jugend kein Weingärtner sondern Schafhirte.
Im Sprüche 27,23 schreibt Salomo (und ich zitiere das aus der englischen New International Version, weil das so einprägsam ist):
Be sure you know the condition of your flocks, give careful attention to your herds.
Auf Deutsch ergibt das:
„Sei sorgfältig, dass Du um das Aussehen Deiner Schafe weißt. Und kümmere dich gut um Deine Herden.“
Kümmere dich sorgfältig um das Aussehen Deiner Schafe. Um deren Zustand. Das braucht Aufmerksamkeit. Und wenn Du Schafhirte bist, dann ist das eine geistliche Sache. Dann bist Du für die Tiere verantwortlich.
Unsere Kinder haben Meerschweinchen. Und die werden ab und an auf den Arm genommen. Wir kontrollieren die Krallen. Wir schneiden die Krallen wenn nötig. Wir kontrollieren das Fell. Die Tiere werden regelmäßig gefüttert. Wir passen auf, ob sie fressen. Die Wassertränken werden nachgefüllt. Und wenn Urlaub ansteht, dann wird organisiert, wie die Tiere versorgt werden. Oft gehen die in den Ferien zu Oma. Oma-Urlaub für die Meeris. Wir machen das, weil wir die Tiere liebhaben. Wir züchten auch ab und an und freuen uns über den Nachwuchs. Das machen wir, auch damit die Kinder lernen, wie schnell sich ggf. auch Menschen mal vermehren können.
Und wir machen es, damit die Kinder Verantwortung lernen. Know the condition of your flocks. Wie geht es Deiner Herde? Halte Dein Leben in Ordnung.
Und was heißt das für uns? Wenn wir keinen Weinberg und keine Schafherde haben?
Kümmere Dich um Dein Leben. Und kümmere Dich um Deinen Beruf.
Was sind deine Schafe? Was ist die wirtschaftliche Grundlage deines Lebens? Und wenn Du Dich darum kümmerst, dann ist das eine geistliche Sache. Nimm das ernst.
Schafe und Gemeinde
Es hat aber auch etwas mit Gemeinde zu tun. Kümmere Dich um die Herde.
Ich erinnere mich an eine Gemeinde, da gab es eine große Diskussion um Gottesdienstkonzepte. Was braucht man dafür? Als erstes einen Workshop. Und was braucht man für einen zünftigen Workshop? Ein Flipchart. Ich habe mir die Diskussion dann angehört. Und nach einer Weile habe ich dann mal was gefragt und es entwickelte sich ungefähr folgender Dialog:
Ich: wieviel Leute seid Ihr eigentlich?
Gemeinde: Ja so 400.
Ich: jeden Sabbat?
Gemeinde: nein. Auf der Liste.
Ich: und wie viele Leute kommen davon so am Sabbat?
Gemeinde: siehst Du ja. So 150.
Ich: nein, ich meine die Frage anders: Ihr wollt ja mit Eurem Gottesdienstkonzept mehr Leute erreichen. Um wen geht es da? Wie viele von den 400 Leuten kommen einigermaßen regelmäßig zum Gottesdienst.
Gemeinde: Ja das kann man so nicht sagen.
Ich: Wieso nicht.
Gemeinde: Ja, wir machen da keine Kontrollen.
Ich: Und wie viele Leute von den 400 kommen so gut wie gar nicht?
Gemeinde: Das wissen wir nicht. Und da wollen wir auch nicht drüber richten.
Die Gemeinde hatte darüber philosophiert, was neue Besucher der Gemeinde vielleicht vom Gottesdienst erwarten könnten. Aber diese Gemeinde hatte noch nicht einmal einen Überblick über ihre Schäfchen, die schon da waren.
Ja und dann habe ich diesen Vers aus den Sprüchen vorgelesen. Und erklärt, dass Gott sich das anders gedacht hat. Die waren aber für diese Anregung leider nicht offen.
Die Bibel ist voll mit praktischen Sachen.
Kurz gesagt: die Bibel ist voll mit praktischen Sachen. Besonders das Buch der Sprüche. Lesen, lernen, machen.
Epheser 4,11 Und er hat die einen als Apostel gegeben und andere als Propheten und andere als Evangelisten und andere als Hirten und Lehrer,
(und jetzt kommts)
4,12 zur Ausrüstung der Heiligen für das Werk des Dienstes, für die Erbauung des Leibes Christi,
Was heißt das? Gott will die Christen ausrüsten. Damit sie ihre Aufgaben in dieser Welt erfüllen können.
Eph 2,10 Denn wir sind sein Gebilde, in Christus Jesus geschaffen zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, damit wir in ihnen wandeln sollen.
Dazu gehört auch der Weinberg und die Schafherde. Und sich darum zu kümmern, ist eine geistliche Sache.
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